Samstagskolumne vom 13. SEPTEMBER 2025 von Jörg Hoffmann

Tiefdruck bleibt Trumpf im September
Herbstgrüße von der Nordsee mit viel Wind und Schauern
Windige Westwetterlage sorgt für frühherbstliche Tage
Samstag, 13.09.2025: Ein umfangreicher Tiefdruckkomplex mit einem steuernden Zentraltief zwischen Island und Schottland sorgt in Kombination mit einem ebenso breiten Trog über Westeuropa derzeit für frühherbstliches Wetter – vom Spätsommer wie in den Vorjahren um diese Jahreszeit ist der September diesmal meilenweit entfernt. Immerhin erlebten wir noch am letzten Sonntag mit großer Wahrscheinlichkeit den letzten Spätsommertag für dieses Jahr mit Temperaturen bis 28,2 Grad.
Der Jetstream, also das Starkwindband in 10 Kilometer Höhe, der als Tiefdruckautobahn dient, verläuft genau über Mitteleuropa und es hat sich innerhalb der atlantischen Frontalzone eine klassische Westwetterlage eingestellt, die für wechselhaftes und windiges Schauerwetter sorgt – der Herbst lässt grüßen.
Am letzten Dienstag kam es durch ein sich an der Kaltfront von Tief WALTER gebildetes Randtief im Westen Deutschlands zu intensiven Regenfällen mit extremen Regemengen. Davon betroffen war vor allem die Region bei Mönchengladbach. Dort fielen in Bedburg binnen eines Tages mit 147 mm Regen die doppelte Monatsmenge. Auch Luxemburg war mit teils über 100 mm Regen von Überflutungen betroffen. Im Saarland wurde in Berus 70 mm Regen gemessen, während der ergiebige Regen in Eiweiler für eine Tagessumme von 35 mm gesorgt hat. Mit insgesamt 62,4 mm Regen wurde bisher bereits 90 Prozent des Regensolls für den September erreicht.
Heute macht sich der Randtrog von Tief XERES bei Island bemerkbar. So ist es stark bewölkt und vormittags ziehen schauerartige Regenfälle durch. Danach gibt es Auflockerungen mit etwas Sonne und rasch bilden sich ab dem Nachmittag wieder kräftige Schauer, die teils mit kurzen Gewittern verbunden sind. Die Höchstwerte liegen um 18 Grad und der Südwestwind frischt lebhaft auf mit starken Böen mit Schauernähe.
Am Sonntag setzt sich vorübergehend schwacher Zwischenhocheinfluss durch, es ist wechselnd bewölkt mit Aufheiterungen, ehe zum Abend mit Annäherung der Warmfrontbewölkung des nächsten Sturmtiefs Regen einsetzt. Die Temperaturen liegen zwischen 18 und 20 Grad.
Der erste Herbststurm der Saison erreicht am Montag den Norden Deutschlands. Sturmtief ZACK zieht von Schottland zur nördlichen Nordsee und bei wechselnder bis starker Bewölkung gibt es Schauer und es ist sehr windig mit starken bis stürmischen Böen. Die Temperaturen pendeln um 21 Grad.
Rückseitig des Tiefs kommt es am Dienstag zu kurzer Wetterberuhigung im Bereich eines schwachen, zu den Alpen gerichteten Hochkeils. Es ist wolkig mit etwas Sonne und trocken bei etwas kühlerer Luft um 16 Grad, es bleibt windig.
Am Mittwoch deutet sich die Entwicklung eines neuen Randtiefs zu einem Sturmtief an. Tief ANDREAS soll von Südengland über die Nordsee ostwärts ziehen. Dabei ist es dicht bewölkt mit Regenfällen und sehr windig. Je nach genauer Zugbahn des Tiefs wären stürmische Böen oder auch Sturmböen der Stärke 9 denkbar. Es ist frühherbstlich kühl bei 14 bis 16 Grad.
Der Donnerstag bringt nach Abzug des Sturmtiefs nach Polen mit einer Nordwestströmung wechselhaftes Schauerwetter bei Temperaturen um 15 Grad.
Gegen Ende der Woche soll sich von Süden hoher Luftdruck ausdehnen, der eine Wetterbesserung bringt. So wird es ab Freitag zunehmend freundlicher mit einem Wechsel von Sonne und Wolken bei langsamer Erwärmung auf 18 bis 22 Grad. Ob es sich hierbei nur um ein Zwischenhoch handelt, das rasch wieder von Tiefs vertrieben wird, oder doch um eine Wetterumstellung zu stabilerem Wetter, ist noch sehr unsicher.
Fotos: Jörg Hoffmann

Der September zeigt auch in den nächsten Tagen von seiner wechselhaften Seite, tiefer Luftdruck sorgt immer wieder für Schauer und Regenfälle – der Frühherbst lässt grüßen.