Freitagskolumne vom 07. NOVEMBER 2025 von Jörg Hoffmann


Auf goldene Novembertage folgt trübes Novembergrau

Ruhige Hochdrucklage und einschlafende Wetterküche

Am Wochenende viel Hochnebel und Abkühlung

Freitag, 07.11.2025: Nachdem der Start in den November noch regnerisch durch die Passage von Tief MAREK verlaufen ist, hat sich in dieser Woche mit dem umfangreichen Hochdruckgebiet VIANELDE mit Schwerpunkt über Ost- und Südosteuropa eine ruhige, spätherbstliche Wetterlage eingestellt. Dabei durften wir sonniges und goldenes Novemberwetter genießen – quasi als kleine Entschädigung für den ungewöhnlich trüben und sonnenscheinarmen Oktober.

Zwischen dem Hoch im Osten und tiefem Luftdruck über dem Atlantik gelangte mit einer südlichen Höhenströmung sehr milde Luft zu uns, so dass am Mittwoch die Temperaturen in Eiweiler auf 17 Grad angestiegen waren. Der Atlantik bleibt blockiert, weswegen die Tiefs Richtung Iberische Halbinsel und Mittelmeer umgeleitet werden. Von Portugal über Spanien bis Südfrankreich drohen dabei Unwetter mit viel Regen.

Doch zum Wochenende neigt sich das freundliche Wetter dem Ende entgegen, denn im windschwachen Bereich des Hochs kann sich die Luftmasse immer mehr auskühlen und aufgrund der geringen Luftdruckgegensätze in der quasi einschlafenden Wetterküche bildet sich zu dieser Jahreszeit zunehmend zäher Nebel und Hochnebel, den auch die Sonne nicht mehr auflösen kann.

Zudem streifen uns noch Reste einer schwacher Störung aus Westen, die die Luft zusätzlich feuchter werden lässt. Damit kühlt es weiter auf teils unter 10 Grad ab.

Auch in der nächsten Woche bleibt die blockierende Hochdrucklage erhalten, wir haben es mit einer gestörten Zirkulation zu tun, wobei es nach kurzer Abkühlung ab der Wochenmitte wieder milder werden soll. Spannend wird es dann ab der Monatsmitte, denn es mehren sich die Anzeichen, dass der Spätherbst mit einem Trogvorstoß aus Norden einen ersten frühwinterlichen Kaltlufteinbruch zu Beginn der dritten Dekade bescheren könnte.

Heute sorgt die Randlage des Hochs VIANELDE, das mittlerweile über der Ukraine liegt, nochmals für einige sonnige und goldene Novemberstunden. Gleichzeitig machen sich Wolkenfelder der Ausläufer von Tief NIKSALA bei Irland bemerkbar. So ist es teils heiter, teils wolkig und trocken bei sehr milden 12 bis 14 Grad.

Morgen breitet sich dichter Nebel aus der Nacht aus, tagsüber ist es hochnebelartig bewölkt und trocken, Lichtblicke sind selten. Mit Höchstwerten um 10 Grad wird es schon etwas kühler.

Der Sonntag ist bedeckt und neblig-trüb, aus Westen ziehen Reste eines sich auflösenden Tiefausläufers herein und können etwas Sprühregen bringen. Im typischen Novembergrau sind Temperaturen um 8 Grad zu erwarten.

Zu Wochenbeginn regeneriert sich der Hochdruckeinfluss wieder und die ruhige, trübe Hochdrucklage setzt sich fort. Dabei ist es am Montag meist bedeckt, während am Dienstag einige Auflockerungen möglich sind. Die Höchstwerte liegen zwischen 8 und 10 Grad. Im weiteren Wochenverlauf gibt es wieder mehr Chancen auf sonnige Aufheiterungen. Auf der Vorderseite eines kräftigen Troges über Westeuropa erreicht uns in der Höhe erneut ein Schwall sehr milder Luft.

Fraglich ist nur, inwieweit sich diese Luftmasse ohne viel Wind auch am Boden durchsetzen kann. Bei einer Mischung aus Hochnebel, Wolken und etwas Sonne liegen die Temperaturen bis zum Wochenende zwischen 10 und 15 Grad.

Der zu Ende gegangene Oktober war mit einem Temperaturmittel von 10,3 Grad im Vergleich zur gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990 um 0,9 Grad zu mild – gegenüber der aktuellen 30-Jahres-Norm der Eiweiler-Messreihe war die Abweichung mit 0,2 Grad nur gering.

Trotz langer Hochdruckphasen verlief der Oktober durch die ertragreiche Regenperiode in der letzten Dekade mit einer Regensumme von 96,9 mm sehr nass bei einem Überschuss von 21 Prozent.

Demgegenüber erlebten wir den trübsten Oktober seit 25 Jahren bei nur einem einzigen Heiteren Tag, 15 Trüben Tagen und der niedrigsten Sonnenscheindauer seit dem Jahr 2000. Nur die Oktobermonate der Jahre 1993 und 1998 waren noch trüber als diesmal – damals trat der Oktober-Rekord der Messreihe mit 19 Trüben Tagen auf. Der goldene Oktober fand somit in diesem Jahr überhaupt nicht statt.

Fotos: Jörg Hoffmann

Die goldenen Novembertage mit Sonnenschein neigen sich dem Ende entgegen, zum Wochenende wird sich Nebel und Hochnebel ausbreiten – klassisches Novemberwetter. Dabei kühlt es nach den sehr milden Vortagen deutlich ab mit Höchstwerten unter 10 Grad.