Samstagskolumne vom 27. SEPTEMBER 2025 von Jörg Hoffmann


Stationäres Höhentief sorgte für viel Regen und kalte Tage

Der Herbst ist da, die Wärme ist weg: Höhentiefs und Hochdruckrandlage

Zum Monatswechsel etwas freundlicher und milder

Samstag, 27.09.2025: Der Herbst hat in dieser Woche endgültig Einzug gehalten, die richtig warmen Tage scheinen gezählt. Nach dem wirklich allerletzten, spätsommerlichen Aufbäumen am vorigen Samstag mit Temperaturen von 28,9 Grad erlebten wir ab Sonntag einen herben Absturz in den Herbst.

Zunächst vertrieb die schleifende Kaltfront von Tief BERNWARD die heiße Luft mit viel Regen mit einer Summe von 31,5 mm. Es kam zu einem Temperatursturz von rund 20 Grad und eine besondere, nicht alltägliche Großwetterlage stellte sich in dieser Woche mit einer sogenannten Hoch-über-Tief-Wetterlage (High-over-low) ein, bei der sich von den Britischen Inseln bis Skandinavien das blockierende Hochdruckgebiet PETRALILLY etablierte, während über Norditalien Tief CALVIN lag. Gleichzeitig hat sich im Grenzgebiet zwischen Frankreich, der Schweiz und Südwestdeutschland ein ortsfestes Höhentief gebildet. Dabei wurden vom Mittelmeerraum fortwährend feuchte Luftmassen nordwärts gelenkt und in die Zirkulation des Höhentiefs einbezogen, so dass sich durch massive Hebungsprozesse eine tagelange Dauerregenlage bei einer Nordostströmung einstellte. Zeitweise fiel kräftiger und ergiebiger Regen, der die Böden dennoch gut aufnehmen konnten.

Von Sonntag bis Donnerstag fiel in Eiweiler die enorme Summe von 102,5 mm Regen, was deutlich mehr als einer üblichen Monatsmenge entspricht. Dabei wurde es für Jahreszeit auch ungewöhnlich kalt und am Mittwoch wurde mit nur 8,5 Grad die tiefste Höchsttemperatur für den September in der Eiweielr-Messreihe gemessen. Bisher lag der Rekord bei 9,5 Grad, der im September der Jahre 1995, 1998, 2007 und 2020 erreicht wurde.

In Frankfurt wurde mit knapp unter 10 Grad die tiefste Tagestemperatur in einem September seit 1954 registriert. Auch einige Wetterstationen meldeten ebenfalls neue September-Minusrekorde bei den Höchstwerten. Gleichzeitig profitierte der Norden und Osten von dem Hoch mit viel Sonnenschein und Temperaturen bis 18 Grad an der Nordsee.

Das penetrante und zähe Höhentief löst sich am Wochenende endlich auf und es bildet sich eine schwache Hochdruckbrücke. Doch aufgrund der feuchten Luftmasse wird die Sonne zunächst einen eher schweren Stand haben, sich gegen die vielen Wolken durchzusetzen.

Heute kann es anfangs noch etwas regnen, dann ist es dicht bewölkt mit kurzen Auflockerungen und trocken. Mit Temperaturen von 13 bis 15 Grad wird es etwas milder als zuvor.

Der Sonntag zeigt sich wolkig mit einigen Aufheiterungen bei Temperaturen um 16 Grad.

Zum Monatsende ist es am Montag und Dienstag teils bewölkt, teils aufgeheitert, wobei es nachmittags Schauer geben kann. Die Luft erwärmt sich auf 17 bis 19 Grad.

Unsicherheitsfaktor im weiteren Verlauf ist ein neues Höhentief, das am Rande des ortsfesten Hochs PETRALILLY mit Kern über dem Baltikum aus Osten zu uns gesteuert werden kann. Bodennah liegen wir aber weiterhin unter einer schwachen Hochdruckbrücke.

Der Oktober startet mit einer herbstlichen Mischung aus Nebel, Hochnebel, Wolken und freundlichen Abschnitten mit sporadischem Sonnenschein. Mit einer lebhaften Ostströmung gehen die Temperaturen ab Wochenmitte eher wieder etwas zurück auf 13 bis 16 Grad. Die Nächte werden dann bei Aufklaren sehr frisch bei Tiefstwerten von teils unter 5 Grad.

Gegen Wochenende könnte die Wetterlage wieder kippen, wenn ein Tief aus Nordwesten mit Regen und Wind übergreifen würde.

Fotos: Jörg Hoffmann

Der September hat uns in dieser Woche überreich mit Regen versorgt, nun wird es nach Abzug des zähen Höhentiefs langsam etwas freundlicher und trocken. Auch die Sonne dürfte nach der trüben Woche ab Sonntag wieder bessere Chancen haben, sich zeitweise gegen die Wolken durchzusetzen.