Samstagskolumne vom 03. Mai 2025 von Jörg Hoffmann

Der Mai-Sommer stürzt jäh ab
Gewitter beenden heute die verfrühte Hochsommerwärme

Nach Wettersturz kühle Nordströmung bei freundlicher und trockener Witterung

Samstag, 03. Mai 2025: Die beiden Hochdruckdamen PETRA und QUENDOLIN haben uns in dieser Woche zum Monatswechsel mit Sonnenschein von früh bis spät bei frühsommerlichem Wetter verwöhnt. Zum Start in den Mai wurde uns sogar ein Vorgeschmack auf den Hochsommer geboten, denn die Temperaturen kletterten am Maifeiertag und gestern auf bis zu 28,6 Grad.

Doch das außergewöhnlich warme Frühsommerwetter mit hochsommerlich anmutenden Temperaturen geht heute zu Ende. Wir müssen uns auf einen jähen Absturz des verfrühten Mai-Sommers einstellen und die viel zu hohen Temperaturen werden wieder auf das jahrezeitlich normale Niveau zurechtgestutzt, was nichts anderes bedeutet, als dass es einen empfindlichen Wettersturz geben wird. Eine schnelle Rückkehr des Frühsommers wird es in der ersten Monatshälfte nicht geben.

Heute verlagert sich die Kaltfront von Tief IMMO in die Mitte Deutschlands, wo sie ungefähr zwischen Eifel und Lausitz vorübergehend stationär bleiben wird, ehe sie bis Sonntag zu den Alpen wandern soll.

Dahinter strömt aus Norden deutlich kältere Luft polaren Ursprungs ein.

Die Kaltfront sorgt heute für Regenfälle mit Blitz und Donner, bevor wir in der nächsten Woche an der Ostflanke des neuen, stabilen Hochs RICCARDA mit Kern bei den Britischen Inseln liegen werden.

Dabei herrscht zwar eine freundliche und trockene Witterung, doch aufgrund der Höhenkaltluft wird es nicht mehr durchgängig sonnig, sondern es bilden sich tagsüber zahlreiche Quellwolken, die sich entsprechend dem Tagesgang abend wieder auflösen, und so kann es in den klaren Nächten sehr frisch werden. Von Bodenfrostgefahr dürfte das Saarland im Gegensatz zu den Regionen in der Mitte und im Norden wohl verschont bleiben.

Heute ist es wechselnd bis stark bewölkt und im Tagesverlauf entwickln sich in der feuchten Luftmasse im Vorfeld der Kaltfront einzelne Schauer und Gewitter, vor allem gegen Abend und in der Nacht sind mit Passage der Kaltfront und eines aus Frankreich hereinschwenkenden Troges teils kräftige Gewitter mit starken Regengüssen möglich. Die Höchstwerte gehen bei einem böig auffrischenden Südwestwind bereits etwas zurück und liegen um 22 Grad.

Die letzten Regenfällen klingen Sonntagfrüh rasch ab, tagsüber ist bei wechselnder Bewölkung mit etwas Sonne trocken und mit Winddrehung auf nördliche Richtungen stürzen die Temperaturen auf 12 bis 14 Grad ab – im Vergleich zu Freitag bedeutet dies einen jähen Temperatursturz von etwa 15 Grad, die Temperaturen halbieren sich.

Der Montag zeigt sich wolkig bis stärker bewölkt durch den Höhentrog des zum Baltikums ziehenden Tiefs, es bleibt aber trocken und recht kühl bei Temperaturen um 12 Grad.

Von Nordwesteuropa baut sich zwischen Island und den Britischen Inseln das neue, wiederum blockierende Hochdruckgebiet RICCARDA auf, auf dessen Ostflanke wir über die gesamte nächste Woche in einer Nord- bis Nordostströmung mit Zustrom von Kaltluft liegen werden.

So erwartet uns ab Dienstag bis Ende der Woche eine freundliche Mischung aus Sonnenschein und zahlreichen Quellwolken, wobei zeitweise auch dichtere Wolkenfelder durchziehen. Es bleibt trocken bei Temperaturen zwischen 14 und 17 Grad. Gegen Wochenende sind bei leichter Erwärmung auf 16 bis 19 Grad Schauer möglich.

Da wir es bis mindestens Mitte des Monats aufgrund der von stabilem Hochdruck geprägten Großwetterlage mit einer absolut gestörten Zirkulation zu tun haben, hat die atlantische Westströmung nach wie vor keine Chance, so dass richtiger und ausgiebiger Landregen weiterhin ausbleibt.

Der zu Ende gegangene April war bei einem Temperaturmittel von 10,4 Grad gegenüber der Referenzperiode 1961 bis 1990 um 2,2 Grad zu warm – im Vergleich der 30-jährigen Eiweiler Norm 1989 bis 2018 betrug die Abweichung 1,4 Grad.

Mit einer Niederschlagssumme von 38,1 mm wurde ein Defizit von 32 Prozent verbucht und der April ist bereits der dritte zu trockene Monat in Folge.

Aufgrund der sonnenscheinreichen Witterung in der ersten Monatshälfte und zum Monatsende traten 13 Heitere Tage auf, der im Volksmund oft launische April mauserte sich somit zu einem verfrühten Wonnemonat.

Fotos: Jörg Hoffmann

Eine Gewitterfront wird am heutigen Samstag die ungewöhnlich warmen, sommerlichen Luftmassen verdrängen und durch kühle und frische Luft aus dem hohen Norden ersetzen – der Mai verläuft dann in der nächsten Woche wieder freundlich und trocken bei Temperaturen, die dem Frühlingsmonat entsprechen.