Sonntagskolumne vom 14. DEZEMBER 2025 von Jörg Hoffmann

Milde, spätherbstliche Hochdrucklage im Dezember
Hoch ELLINOR sorgt für tristes Dauergrau
Kippt die winterfeindliche Großwetterlage noch vor Weihnachten?
Sonntag, 14.12.2025: Die Großwetterlage über Europa bleibt auch in der nächsten Zeit festgefahren. Die zähe Hochdruckzone mit Schwerpunkt über Südosteuropa mit einer höhenmilden Südwestlage verhindert derzeit den Winter bei uns. Die erste Dezemberhälfte ist viel zu mild verlaufen, so dass vom Winter jede Spur fehlt. Stattdessen herrscht ruhiges, hochdruckgeprägtes Spätherbstwetter mit einem Mix aus Sonne und Nebel. Die Witterung erinnert bei sehr milder Luft von über 10 Grad eher an den Oktober und im Dauergrau bei Werten um 5 Grad an den klassischen November. So ist es nicht verwunderlich, dass der Dezember bis dato auf den Spuren des Rekord-Dezember aus 2015 wandelt. Nur eine markante Abkühlung im letzten Monatsdrittel kann die Einstellung des damaligen Rekords noch verhindern. Die Tiefs über dem Atlantik werden durch den Hochdruck über dem Kontinent ausgebremst und können, wenn überhaupt, nur in stark abgeschwächter Form auf Deutschland übergreifen.
Doch Richtung 4. Advent könnte etwas mehr Bewegung in die Wetterküche kommen, wenn der Tiefdruckeinfluss zunächst stärker wird und sich kurrzeitig eine Westlage etablieren möchte. Noch vor Weihnachten deutet sich aber der Aufbau eines Blockadehochs auf dem Atlantik Richtung Island und Grönland an. Dadurch könnte die Großwetterlage sogar pünktlich zu Weihnachten kippen und deutlich kältere Luft einsickern mit winterlichen Optionen.
Ob es dabei nur zu einer eher nass-kalten Nordwest- bis Nordlage reicht, oder sich vielleicht doch noch eine Ostwetterlage mit Dauerfrost einstellt, bleibt aus heutiger Sicht die spannende Frage. Auf jeden Fall mehren sich aber die Anzeichen, dass es in der letzten Dekade kälter wird, und sich das extrem hohe Temperaturniveau des bisherigen Dezembers normalisieren kann.
Das Muster der Großwetterlage mit tiefem Luftdruck über Nordwesteuropa und hohem Druck über Mittel- und Osteuropa setzt sich heute und in der kommenden Woche unverändert fort.
So bestimmt die kräftige Hochdruckzone ELLINOR, die von den Azoren über die Biskaya und den südlichen Alpenraum bis zum Balkan reicht, unser Wetter mit einer feuchten Inversionslage unser Wetter. Nachdem es am Freitag noch recht sonnig war, verhüllt seit gestern Nebel und Hochnebel das Land. Heute ist es weiterhin bedeckt und neblig-trüb, vereinzelt fällt geringer Sprühregen aus der Nebelschicht. Mit Höchstwerten um 5 Grad ist es kühler als zuletzt.
Zu Wochenbeginn bestehen bessere Chancen auf sonnige Lichtblicke. Der Montag startet anfangs noch trüb, im Tagesverlauf kommt es zu Auflockerungen mit etwas Sonne bei Temperaturen von 7 bis 9 Grad.
Dienstag und Mittwoch zeigen sich teils heiter, teils bewölkt und trocken bei Temperaturen um 8 Grad.
In der zweiten Wochenhälfte können sich schwache Tiefausläufer über Westeuropa bemerkbar machen. Am Donnerstag und Freitag soll sich der Hochdruckeinfluss abschwächen und bei vielen Wolken ist etwas Regen bei Temperaturen von 8 bis 10 Grad möglich. Das Wochenende wird unbeständiger, der Wind frischt auf und bringt zeitweise Regen bei weiter milder Luft um 7 Grad.
Der zu Ende gegangene November erreichte mit einem Temperaturmittel von 5,3 Grad exakt die 30-jährige Eiweiler-Norm. Gegenüber der für den Klimawandel relavanten Referenzperiode 1961 bis 1990 war der November jedoch um 1,0 Grad zu mild.
Mit einer Niederschlagssumme von 54,6 mm wurde ein Defizit von 37 Prozent verbucht.
Außerdem wurde mit einem Minumum von -8,2 Grad die tiefste November-Temperatur seit 1998 in Eiweiler gemessen.
Fotos: Jörg Hoffmann

Die derzeitige Großwetterlage mit einem Hoch über Südosteuropa und Tiefs über dem Atlantik sorgt für eine Südwestströmung und verhindert so den Winter. Der erste Trend für die Tage nach dem vierten Advent deutet ein mögliches Kippen der eintönigen und unwinterlichen Wetterlage an. Die Chancen auf kälteres Wetter steigen zu Weihnachten – lassen wir uns mal überraschen!