Weihnachtskolumne vom 23. DEZEMBER 2025 von Jörg Hoffmann


Kalte Ostströmung an Weihnachten

Mächtiges Hoch HELLA beschert sonnige Wintertage

Der Dezember endet mit neuem Trockenheitsrekord

Dienstag, 23.12.2025: Die wochenlange, festgefahrene extrem zu milde Witterung im Dezember ist nun endgültig zu Ende gegangen. Über Westeuropa hat sich am Sonntag das Tief NILS in den Mittelmeerraum verlagert und gleichzeitig bildete sich über Skandinavien eine kräftige Hochdruckzone, wodurch die Stömung auf Ost bis Nordsot gedreht hat. Somit sickert in der Weihnachstwoche kältere Luft ein, es stellt sich Nachtfrost ein und auch tagsüber werden höchstens noch knappe Plusgrade erreicht, teils gibt es auch Dauerfrost.

Die milden Tage sind gezählt und die Großwetterlage stellt sich jetzt nachhaltig auf Winter um. An der Südflanke des Hochs kann sich an Heiligabend ein kleines Höhentief als sogenannter Kaltlufttropfen von Polen über die Mitte Deutschlands nach Frankreich ziehen und besonders in die Südhälfte etwas Hebung auslösen, was dann in diesen Regionen leichten Schneefall bringen kann.

Dann stehen uns sonnige und trocken-kaltre Feiertage bevor. Bis Ende des Jahres ändert sich noch nicht viel an der ruhigen, winterlichen Hochdrucklage.

Doch danach wird es sehr spannend ab dem Jahreswechse und Start ins neue Jahr, denn durch die retrograde Verlagerung des Hochs nach Westen wird der Weg frei für Polarlufteinbrüche aus Norden. Mit einer troglastigen Nordlage deuten sich schneereiche Optionen an. Da der Atlantik nachhaltig blockiert sein dürfte, sind die Voraussetzungen schon alleine aus der Großwetterlage heraus für den Hochwinter im Janaur so gut wie seit Jahren oder Jahrzehnten nicht mehr.

Da zwischen der kräftigen Hochdruckzone mit Kern über Südnorwegen und der von der Biskaya bis in den Mittelmeeraum reichenden Tiefdruckzone der Luftdruckunterschied heute und morgen immer größer wird, frischt der Nordostwind stark bis stürmisch auf und verstärkt das Kälteempfinden noch erheblich.

Heute ist bedeckt durch eine graue Hochnebeldecke und der Nordostwind frischt lebhaft auf bei Temperaturen um 2 Grad.

An Heiligabend ist es weiterhin dicht bewöklt und bedeckt, wobei der Nordostwind immer kräftiger weht. Dabei sind starke bis stürmische Böen möglich und gleichzeitig wandert in der kräftigen Ostströmung ein kleines Höhentief rasch über uns Richtung Frankreich hinweg. Am Nachmittag und Abend können einige Schneeflocken rieseln bei Temperaturen um den Gefrierpunkt.

Die Hochdruckzone, die von den beiden Hochdruck-Damen HELLA und INKA über Skandinavien gebildet wird, dehnt ihren Einfluss an Weihnachten auch zu uns aus und so ist es am ersten Weihnachtstag zunöchst noch wolkig, wird aber im Tagesverlauf immer sonniger. Es bleibt weiterhin windig und bei einem frischen bis starken Nordostwind liegen die Höchstwerte bei minus 1 bis plus 1 Grad.

Am zweiten Weihnachtstag flaut der kräftige Nordostwind ab und es ist sonnig bis leicht bewölkt bei null bis zwei Grad.

Auch am Wochenende ist es sonnig, jedoch ziehen zum Sonntag vermehrt Hochnebelwolken auf. Tagsüber werden maximal zarte Plusgrade bis 2 oder 3 Gard erreicht. Nachts herrscht ab morgen leichter bis mäßigen Frost von minus 2 bis minus 6 Grad.

In der neuen Woche verlagert sich der Schwerpunkt der Hochdruckzone allmählich westwärts zunächst in den Raum Island und Schottland. Dabei sickert etwas feuchtere Nordseeluft ein, die Neigung zu Nebel und Hochnebel nimmt weiter zu. Tagsüber sinken die Temperaturen unter null Grad. Richtung Jahreswechsel bahnt sich eine Unmstellung der Wetterlage auf eine ausgeprägte Troglage an. Tiefs vom Nordmeer nehmem dann Kurs auf Mitteleuropa und können für Schneefälle sorgen.

Da es bis zum Ende des Jahres kaum noch Niederschläge geben wird, steht jetzt schon fest, dass der Dezember einen neuen Trockenheitsrekord für die Eiweiler-Messreihe aufstellen wird. Denn bisher ist mit lediglich 31,8 mm noch nicht einmal ein Drittel des Monatssolls gefallen, und der bisherige Rekord datiert aus dem Dezember 2015 mit immerhin 41,8 mm.

Fotos: Jörg Hoffmann

Die sonnigen Feiertage bei trocken-kalter Festlandsluft laden zu Spaziergängen ein. Diese ruhigen Tage sollte man nutzen, denn bis zu Silvester breitet sich wieder mehr Nebel und Hochnebel aus.

In diesem Sinne ein besinnliches und erholsames Weihnachtsfest!