Freitagskolumne vom 21. NOVEMBER 2025 von Jörg Hoffmann


Frühwinterliche Novembertage

Sonne, frostige Nächte und Schnee am Sonntag

Zu Wochenbeginn leichte Milderung, dann wieder kälter unter Hochdruck bis Monatsende

Freitag, 21.11.2025: Der November ist nach der viel zu milden ersten Monatshälfte nun komplett in Richtung Frühwinter gekippt und der Spätherbst ist endgültig Vergangenheit – eine spürbare Zäsur nach der extreme Warmluft der Vorwoche. Nachdem der Montagabend in Eiweiler den ersten Frost der Saison mit -2 Grad gebracht hat, sank das Thermometer am Dienstagmorgen auf minus 4,6 Grad. Tief TALAT sorgte dann am Mittwoch für den ersten Wintereinbruch im Saarland – zeitweise bildete sich eine dünne Schneedecke, die bis zum Abend jedoch wieder wegtaute.

Nun gerät die auf der Rückseite des Tiefs eingeflossene, frische Polarluft am Wochenende vorübergehend unter Hochdruckeinfluss, ehe am Sonntag ein neues Tief vom Atlantik Niederschläge bringt, die zunächst als Schnee fallen, bis Montag jedoch mit Zufuhr von etwas milderer Luft in Regen übergehen. Nach der Tief-Passage dehnt sich ein mächtiger Trog bis ins westliche Mittelmeer aus und führt zur Bildung eines Italien-Tiefs, das mit Schneefällen die Alpen und den Südosten Deutschland beeinflussen kann. Gleichzeitig schiebt sich eine Hochdruckzone von Südwesteuropa Richtung Nordsee aus und die Strömung dreht auf Nordost. Damit sickert wieder kältere Luft ein. Insgesamt sieht es bis zum Monatsende nach frühwinterlichem Geplänkel aus, zunächst nass-kalt, danach wird es unter dem hohen Luftdruck trocken mit Nachtfrost.

Heute ist es wolkig, später nehmen die Aufheiterungen zu, da sich Hoch ZULEIKA von Frankreich in die Mitte Deutschlands verlagert. Mit Temperaturen um 3 Grad ist es kalt.

Aufklaren sorgt in der Nacht zu Samstag für mäßigen Frost von minus 5 bis minus 8 Grad. Tagsüber verstärkt sich die von den Azoren bis ins östliche Mitteleuropa reichende Hochdruckzone ZULEIKA und sorgt für sonniges Wetter, später tauchen hohe Schleierwolken als Vorboten des nächsten Tiefs auf. Die Höchstwerte liegen nur noch bei null bis 2 Grad.

Die Nacht auf Sonntag wird erneut frostig-kalt bei Tiefstwerten um minus 6 Grad. Der Sonntag startet zunächst noch heiter und trocken, doch rasch nimmt die Bewölkung zu und in der zweiten Tageshälfte setzt mit Übergreifen der Warmfront von Tief ULF bei den Britischen Inseln Schneefall bei Temperaturen um den Gefrierpunkt ein. Abends und in der Nacht zu Montag sickert in der Höhe etwas mildere Luft ein und die Niederschläge gehen allmählich in Schneeregen und Regen über – bevor es Tauwetter gibt, besteht aber noch Glättegefahr auf den kalten Böden durch gefrierenden Regen.

Am Montag zieht das Tief zur südlichen Nordsee und bei starker Bewölkung gibt es zeitweise Regen bei Milderung auf 3 bis 5 Grad, es wird windig.

Auf der Rückseite des nach Osten abziehenden Tiefs strömt ab Dienstag wieder Polarluft ein, und wir liegen unter einem Höhentrog in feuchter Luft. Während von den Alpen Schneefälle auf sogenannter Vb-artiger Zugbahn nordwärts Richtung Osteuropa ziehen, und dabei auch den Süden und Osten Deutschlands beeinflussen, geraten wir rasch unter Einfluss einer blockierenden Hochdruckzone, die sich von Südwesteuropa bis Skandinavien ausdehnt. Die Strömung dreht dabei auf Nordost und es bildet sich wie häufig bei solchen Hochdrucklagen zu dieser Jahreszeit Nebel und Hochnebel. Unter dem Hoch kann sich die feuchte Luftmasse weiter auskühlen und so werden tagsüber höchstens noch knappe Plusgrade bis 4 Grad erreicht – vielleicht ist auch Dauerfrost möglich.

Von Dienstag bis Ende der Woche sieht es nach dichter, oft hochnebelartiger Bewölkung aus, Lichtblicke sind selten und der zuvor recht freundliche und sonnige November scheint trüb zu Ende gehen zu wollen. Die Nächte können bei Aufklaren leichten Frost bringen von null bis minus 3 Grad bringen.

Dass die Vorboten des Winters gerne in der zweiten Novemberhälfte anklopfen, hat es gerade in den letzten Jahrzehnten noch häufiger als zuletzt gegeben. Ein besonders markanter Wintereinbruch im November in unserer Region ist nun schon 29 Jahre her, als am 18. November 1996 das Saarland mit bis zu 13 Zentimeter Schnee ein historisches Schneechaos erlebt hatte und der Verkehr auf den Autobahnen zusammenbrach.

Fotos: Jörg Hoffmann

Der November hat uns am Mittwoch bereits den ersten Wintereinbruch beschert, der nasse Schnee taute aber rasch wieder weg. Nach einem sonnigen Samstag sollen am Sonntag neue Schneewolken aufziehen, vielleicht reicht es für einige Zentimeter Neuschnee, ehe am Montag eine leichte Milderung wieder nass-kaltes Tauwetter bringt. Insgesamt zeigt der November uns derzeit frühwinterliches Geplänkel, das es in dieser Form in den letzten Jahren nicht mehr gab. Ist das ein Omen für den kommenden Winter?