Freitagskolumne vom 10. OKTOBER 2025 von Jörg Hoffmann



Herbstlich-trübe Hochdrucklage durch Hoch SIEGLINDE

Teils grau, teils blau – Goldener Oktober auf Sparflamme

Die Sonne bleibt Mangelware

Freitag, 10.10.2025: Nachdem der Oktober mit Sturmtief DELEF am letzten Samstag einen turbulenten Einstand gegeben hat, stellte sich die Großwetterlage auf stabilen und blockierenden Hochdruckeinfluss um.

Zunächst bildete sich Hoch RITA über Westeuropa, an dessen Rand aus Nordwesten feuchte und milde Nordseeluft einsickerte. Im Verlauf der Woche streiften uns schwache Tiefausläufer über Nordeuropa und nach Auflösung von Hoch RITA, baute sich über den Britischen Inseln mit seinem Schwerpunkt das neue, kräftige Hochdruckgebiet SIEGLINDE auf. Doch aufgrund der Lage des Hochs bleibt die Zufuhr von wolkenreicher Nordseeluft aus Nordwesten aufrechterhalten, so dass sich die Sonne rar machen wird – der Goldene Oktober kocht sozusagen nur auf Sparflamme.

Diese wie einbetonierte, ruhige und milde herbstliche Hochdrucklage wird uns noch eine ganze Weile erhalten bleiben und wohl die gesamte nächste Woche bestimmen.

Erst in der letzten Oktoberdekade gibt es zaghafte Signale für eine Umstellung auf eine wechselhafte Wetterlage mit Niederschlägen.

Nach dem rekordnassen September sieht es jetzt nach einem eher trockenen, von Hochdruck geprägten Oktober aus. Die Laubfärbung hat mittlerweile begonnen, die ersten bunten Farbtupfer in der Natur sind untrügliche Zeichen dafür, dass der Herbst in vollem Gange ist.

Heute ist es stark bewölkt, nachmittags gibt es einige Aufheiterungen mit etwas Sonne bei Temperaturen um 16 Grad.

Am Samstag und Sonntag ist es nach Nebelauflösung teils wolkig, teils aufgeheitert und trocken bei Höchstwerten von 15 bis 17 Grad. Das blockierende Hoch SIEGLINDE mit Kern über Irland streckt seine Fühler auch in der kommenden Woche mit einem Keil nach Mitteleuropa aus.

Unter Auflösung streift uns am Montag eine schwache Kaltfront eines Tiefs über Russland und die Strömung dreht auf Nordost.

Am Montag ist es stark bewölkt mit nur seltenen Auflockerungen bei Temperaturen um 15 Grad.

Am Dienstag und Mittwoch lebt der Nordostwind böig auf und die Sonne hat bessere Chancen. Es ist teils heiter, teils bewölkt bei 12 bis 15 Grad.

Bis Ende der Woche legt sich das Hoch mit seinem Kern über Mitteleuropa und der Wind schläft wieder ein, was die Bildung von Hochnebel begünstigt.

Bei einer Mischung aus zeitweiligen heiteren Phasen, Wolken und Hochnebel ist es weiterhin trocken und mild bei Temperaturen zwischen 13 und 16 Grad.

Der zu Ende gegangene September war mit einem Mittelwert von 14,3 Grad gegenüber der Referenzperiode 1961 bis 1990 um 0,6 Grad zu mild.

Der September hat beim Niederschlag Wettergeschichte geschrieben, denn bei einer Regensumme von 180,5 mm erlebten wir nicht nur den regenreichsten September der Eiweiler-Messreihe, sondern auch saarlandweit gemittelt war es der absolut nasseste September seit es Aufzeichnungen gibt. Der große Überschuss von 164 Prozent war enorm wichtig für den diesjährigen Wasserhaushalt, denn die erste Jahreshälfte war bekanntlich viel zu trocken.

Fotos: Jörg Hoffmann

Die Natur zeigt nun von Tag zu Tag ein Stück mehr von ihren reichen Farbpalette – die Laubfärbung der Bäume in Kombination mit kurzen, sonnigen Phasen beschert uns ab und zu Momente des Goldenen Oktobers. Aufgrund der Lage des Hochs bei den Britischen Inseln mit Zufuhr feuchter Luft reicht es leider nicht für ungetrübten Sonnenschein wie im Sommer.