Samstags–Kolumne 13. Januar 2024 von Jörg Hoffmann
Der Winter bleibt uns erhalten
Zur Wochenmitte spannende Luftmassengrenze mit Schneefällen
13.01.2024: Nach dem regenreichen und milden Jahresanfang hat seit Montag der Winter mit Dauerfrost auch im Saarland Einzug gehalten.
Hoch HANNELORE hat einen langen Atem, denn nachdem es bereits Ende Dezember als letztes weiblich getauftes Hoch des Jahres 2023 über Nordeuropa entstanden ist, velagerte es sich in dieser Woche langsam südwärts und bildete eine kräftige Hochdruckzone zwischen Schottland und der Ukraine, wobei es arktische Kaltluft angezapft hat. Außerdem nahm es sogar noch das erste männliche Hoch des Jahres 2024 namens ARBO, welches sich über dem Atlantik Richtung Island aufwölbte, in seine Zirkulation auf und so bescherte es uns in dieser Woche von Dienstag bis Donnertag sonniges Winterwetter. Nachts herrschte dabei mäßiger Frost bis -8,1 Grad.
Durch die Verlagerung des Hochs nach Westen sickerte seit Freitag feuchtere Luft ein, so dass sich eine graue Hochnebeldecke bildete.
Zum Wochenwechsel geht dem Hoch allerdings langsam die Puste aus und Skandinavientief DAVINA nimmt Einfluss auf unser Wetter und es sind leichte Schneefälle möglich.
Im weiteren Wochenverlauf kommt es am Mittwoch zu einem spannenden Luftmassenduell zwischen kalter Polarluft aus Norden und milder Atlantikluft aus Südwesten. Dadurch kommt es zur Bildung einer markanten Luftmassengrenze über Deutschland, dessen genaue Lage aber aus heutiger Sicht noch sehr unsicher ist, was große Auswirkungen auf die Niederschlagsart haben wird. An der Nordseite der Luftmassengrenze sind ergiebige Schneefälle möglich, während auf dessen Südseite durch den Einschub milderer Luft von Eisregen bis zu Regen alles möglich wäre. Insgesamt soll sich jedoch auf der Rückseite des nach Osten abziehenden Tiefs wieder überall Kaltluft mit Schnee durchsetzen. Anschließend dehnt sich rasch ein neues Hoch von Westeuropa aus und es geht trocken und kalt bis zum Wochenende weiter.
Heute und morgen ist es bedeckt und hochnebelartig-trüb, dabei ist es heute trocken, während morgen etwas Schneegriesel möglich ist. Mit Höchstwerten von minus 2 bis null Grad ist es kalt.
In der Nacht zu Montag ziehen schauerartige Schneefälle aus Nordwesten auf und tagsüber sorgt ein Höhentrog bei wechselnder bis starker Bewölkung für Schneeschauer bei Temperaturen um den Gefrierpunkt, es ist windig.
Nach Abzug des Höhentroges nach Polen macht sich am Dienstag vorübergehend Zwischenhocheinfluss bemerkbar und es ist wolkig mit Aufheiterungen und trocken bei Temperaturen um minus 1 Grad.
Nach frostiger Nacht zum Mittwoch bei Tiefstwerten um minus 7 Grad, bringt sich eine Tiefdruckrinne vom Atlantik in Stellung, dessen Warmfront auf Deutschland übergreift. Bei dichter Bewölkung setzen im Tagesverlauf Niederschläge ein, die je nach Zugbahn des Tiefs entweder als Schnee, Schneeregen oder gefrierender Regen fallen können. Sollte eine eher südliche Lage der Luftmassengrenze über Baden-Württemberg eintreten, wären im Saarland durchaus markante Schneemengen zu erwarten. Die Temperaturen schwanken um den Gefrierpunkt.
Am Donnerstag gibt es mit Drehung der Strömung auf Nord weitere Schneefälle und die Kaltluftzufuhr verstärkt sich wieder. Die Höchstwerte liegen knapp unter null Grad.
Ab Freitag wandert ein neues Hoch nach Mitteleuropa und es wird teils heiter, teils bewölkt und trocken. Die Höchstwerte liegen zwischen minus 4 bis minus 1 Grad und die klaren Nächte bei einer Schneedecke sorgen für mäßigen bis strengen Frost.
Ob sich danach im letzten Januardrittel eventuell wieder eine Umstellung auf eine Westlage mit Milderung einstellt, wie es derzeit die Modelle andeuten, bleibt noch abzuwarten.
Nachdem der Januar in dieser Woche trocken-kaltes und zeitweise auch sonniges Winterwetter durch Hoch HANNELORE beschert hat, ziehen in den nächsten Tagen Schneewolken auf, und besonders am Mittwoch und Donnerstag sind an einer Luftmassengrenze sogar kräftige Schneefälle möglich, die dann eine tolle Winterlandschaft zaubern können wie auf diesem Foto vom 21. Januar 2023 in Eiweiler.